Der Unterschied zwischen Worten und Wörtern

Gibt es einen Unterschied zwischen "Wörtern" und "Worten"? Und wenn ja, wann sagt man Wörter und wann Worte? Von Wörtern spricht man immer dann, wenn man die kleinste grammatische Einheit eines Satzes meint. Wörter findet man entsprechend in einem Lexikon, einem Wörterbuch, wo sie zusammen mit ihrer Bedeutung aufgelistet sind. Wörter sind Aneinanderreihungen von Buchstaben, Worte hingegen die Zusammenfassung eines Gedankens. Wörter kann man richtig oder falsch schreiben. Worten hingegen kann man glauben oder auch nicht. In ein Kreuzworträtsel werden Wörter eingetragen. Gelegentlich werden dort aber auch berühmte Worte abgefragt.

Hinter großen Worten steckt meist nur heiße Luft. "Die Rente ist sicher.", "Mit mir wird es keine Steuererhöhungen geben." - gerade in der Politik sind Worte meist nichts als Worte. Taten folgen selten und je pompöser diese Taten durch große Worte angekündigt werden, desto weniger muss man die Tatkraft des Sprechers fürchten. Nun, kein Politiker rechnet ernsthaft damit, beim Wort genommen zu werden. Selbst für das Ehrenwort besteht kein Artenschutz. "Ich hatte keine sexuelle Beziehung mit dieser Frau.", hat einmal ein amerikanischer Präsident bei seiner Ehre geschworen. Ein Mann ein Wort. Ehrenworte werden meist von Leuten bemüht, die es mit der Ehre nicht so genau nehmen. Denn wer stets ehrbar handelt, kommt selten in die Bredouille, sein Ehrenwort geben zu müssen.

Sprichwörter

Wenn ein komplexer Gedankengang einprägsam in wenigen Wörtern zusammengefasst wurde, dann spricht man von geflügelten Worten, den sprichwörtlichen Sprichwörtern, die eigentlich Sprichworte heißen müssten, es aber nicht tun, da die Sprache nicht immer logisch ist. Logik gibt es in der Mathematik, dafür aber keine Sprichwörter.

Worte der Sprachlosigkeit

Dann gibt es noch die Situationen, in denen einfach die Worte fehlen und man sprachlos ist. Dieser Zustand hält allerdings nur kurz an, denn auf die Sprachlosigkeit folgt meist ein Erguss von Wörtern, die zu Worten der Entrüstung geformt werden, und der Sprachlosigkeit letztlich doch noch zum Ausdruck verhelfen.